Jägerfahnenzug "Echte Fründe" gegr. 1998
 
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Geschichte des Jägerkorps Weckhoven

Chronik des Jägerkorps Neuss-Weckhoven

Autor: Martin Kluth


125 Jahre Jägerkorps Weckhoven, mit Freude erfüllt uns dieser Ruf !

Die Geschehnisse des Jägerkorps Weckhoven vor und nach den Jahrhundertwenden liegen sehr im Dunkeln. Nicht erkannte Werte von Dokumenten und Fotos wurden durch Kriege vernichtet. Manches wurde von Mund zu Mund überliefert und ist auf diese Weise erhalten geblieben.

So ist es nicht einfach, aus vorhandenem Material eine Chronik des Jägerkorps zu erstellen. Ich haben den Versuch unternommen, aus dem Vorhandenen eine Chronik über das Jägerkorps zu verfassen.

Der Inhalt dieser Schrift erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Bei den Recherchen waren mir viele Schützenfreunde behilflich, Ihnen gehört mein Dank. So konnte ich doch einigermaßen lang Vergangenes wieder mit Leben erfüllen.

Meine Hoffnung ist es, daß Sie Freude beim Lesen verspüren und sich so dem Schützenwesen verbunden fühlen.

Also lege ich los !

Als sich im Jahre 1863 in Weckhoven der Schützenverein ‚Zum heiligen Ferdinandus‘ gründete, waren vor dieser Zeit in Weckhoven bereits Schützenzüge aktiv, wie es die mündliche Überlieferung erzählt. Da Weckhoven ohne eigenes Kirchenspiel und Bürgermeisteramt war, war für die Weckhovener das Mitmarschieren in der St. Hubertusbruderschaft in Hoisten die einzige Möglichkeit, Schützenfest zu feiern. Es ist sehr wahrscheinlich, daß zu dieser Zeit bereits Weckhovener Bürger in der St. Hubertus Bruderschaft in Hoisten in Grenadieruniformen und auch in Jägeruniformen mit feierten. Zum ersten Schützenfest am 23. Mai 1863 an Pfingsten waren bestimmt neben den Grenadieren und den Veteranen auch Jäger auf dem damaligen Dorfplatz aufgezogen.

Ich nehme diese Vermutung aus der Tatsache, daß in den Bruderschaften und Schützenvereinen wie die schriftliche Überlieferung es uns vermittelt, auch immer Jäger mit marschierten.

Da in den unruhigen Zeiten des 20. Jahrhunderts fast alles verloren ging, was das Schützenwesen aber auch die Ortschronik von Weckhoven betraf, sind Gründungsjahre nicht mit 100%iger Sicherheit zu bestimmen. So wurde auch das Gründungsjahr der Jäger auf das Jahr 1878 festgelegt, weil diese Jahresangabe aus der Jahreszahl der alten Jägerfahne hervorgeht. Aus den ersten Jahren ist über die Stärke der Jägerformation nichts bekannt.

Die Mitglieder des ‚St. Ferdinandus Schützenvereins‘ wurden so erfaßt, wie sie sich anmeldeten, also 1 bis ..... Aus der Überlieferung wissen wir, daß ein Heinrich Gustenhoven als Jägermajor / Führer erwähnt wurde.

Dieser Heinrich Gustenhoven konnte auch 1890 die Königswürde erringen. Mit Bestimmtheit ist der König aus dem Jahre 1887, Jakob Heubach, ein Mitglied der damaligen Jägerformation gewesen. Das belegt der Teil eines alten Ordens. Ich verwende das Wort ‚Formation‘ aus dem Grunde, weil bis zur Jahrhundertwende nie die Bezeichnung ‚Korps‘ in den Aufzeichnungen vorkam.

Da zu dieser Zeit die Mitglieder der Reihe nach ihrem Erscheinen bei der sogenannten ‚Schussgeldzahlung‘ registriert wurden, ist eine verläßliche Zuordnung, in welcher Formation der Einzelne mit marschierte, nicht möglich. Aber es steht fest, daß eben Grenadiere, Jäger, Sappeure, Veteranen und auch Freischützen (Schützenlust) zu dieser Zeit das Regiment bildeten. Ebenfalls war auch schon ein Tambourkorps im Ferdinandus Schützenverein vorhanden. Aus dieser Zeit sind noch zwei Flöten im Schützenarchiv. Eine stammt aus dem Jahre 1886 vom Hornisten Clemens Bebber und die zweite vom Hornisten Peter Werkes.

Zu allen Zeiten waren es Schützenbrüder, die im damaligen Dorfe Weckhoven das Ortsgeschehen bestimmten. Vor allem im sozialen Bereich setzten sich die Schützen ein. So war es auch im Jahre 1873, als sich in Weckhoven der Kapellenbauverein zum Bau einer eigenen Kirche gründete. Hier ist es eine Tatsache, daß es vor allem die Grenadiere, Jäger und Sappeure waren, die sich für den Bau der Kirche und für das Beschaffen des hierfür notwendigen Geldes einsetzten.

Dieser Einsatz für die Allgemeinheit war zu aller Zeit immer oberstes Ziel der Schützen. Das Jägerkorps war hier auch Vorreiter zum Wohle der Gemeinschaft und dies hat sich das Jägerkorps bis heute erhalten. Als es in ein neues Jahrhundert ging, waren es wieder Jäger, die das Schützenwesen in Weckhoven belebten. Nun sprach man in Weckhoven auch von Korps. Grenadierkorps und Jägerkorps finden ausdrücklich Erwähnung, die Sappeure und Freischützen bildeten nur Züge. Zum 50jährigen Jubiläum des Schützenvereins im Jahre 1913 war es der Jäger Alois Wellenberg aus Hoisten, der die Königswürde erringen konnte. Zu dieser Zeit wurde im damaligen Dorf Weckhoven ein Schützenfest gefeiert, das durch eine sehr enge Bindung in der Dorfgemeinschaft geprägt war. Fast alle ‚gehfähigen‘ Männer waren im Schützenverein Weckhoven eingebunden. Aus den Verkündigungsbüchern der Pfarre St. Josef ist zu erfahren, wie in allen Belangen die Schützen Verantwortung in vieler Hinsicht trugen. Häufig finden die Formationen der Grenadiere, Jäger, Hubertusschützen, Freischützen und Sappeure Erwähnung.

Ein Beispiel: ...wenn die Angehörigen der Jägerschützen sonntags nach dem Hochamt von Haus zu Haus für die Ausstattung der St. Josefs Kirche sammelten...

Aus Zeitungsberichten ist zu erfahren, daß zum Jubeljahr 1913 schon ein recht großes Schützenregiment in Weckhoven den Dorfplatz füllte. Um so trauriger ist die Tatsache, daß im Jahre 1914 der erste Weltkrieg ausbrach. Fast alle Männer des Dorfes wurden zur Wehrpflicht einberufen. Das Schützenwesen und das Dorfleben ruhte. Aus diesem unseligen Krieg kehrten viele Väter und Söhne nicht zurück. Die belgischen und französischen Besatzer verboten das Schützenfest und das gesamte Vereinsleben in Weckhoven.

Im Jahre 1920 wurde wieder ein Schützenfest gefeiert. Männer wie Peter Schlüter, der in den Jahren von 1903 bis 1927 Schützenpräsident war und Mitglieder der Jäger wie Bernhard Schröder, Gottfried Mertens und Anton Rottels sowie Grenadiere wie Johann Leusch und einige andere stellten den Schützenverein wieder auf die Beine.

Anton Rottels, der bereits im Jahre 1913 das Jägerkorps anführte, wurde 1920 als Jägermajor bestätigt. Auch hier waren die Jäger wieder mit von der Partie, um das Schützenwesen in Weckhoven neu zu formieren. Doch das Ganze hielt nur ein Jahr.

Erst im Jahre 1925 feierte Weckhoven wieder Schützenfest. Ein starkes Regiment zog über den Lindenplatz. Wieder waren tatkräftige Männer am Werk, die trotz großer Not, trotz Inflation und Arbeitslosigkeit das Fest wieder in Leben riefen.

1925 führte Anton Rottels noch einmal das Jägerkorps an bevor man Heinrich Schröder, den späteren Tambourmajor, zum neuen Jägermajor wählte. Im Jahre 1927 wurde dieser bereits von Heinrich Rottels abgelöst.

Sein Adjutant war Heinrich Schröder. Als Heinrich Rottels, der übrigens auch den BV Weckhoven gründete, nach Holzheim zog, wurde Heinrich Schmitz, der Dorfschmied, Jägermajor.

Als im Jahre 1934 die NSDAP die ‚Gleichschaltung‘ des Schützenvereins anordnete, trat auch Heinrich Schmitz mit dem gesamten Schützenvorstand zurück. Als Jägermajor wurde nun Peter Metz bestimmt. Er führte bis zum Kriegsanfang das Jägerkorps. Zum Adjutanten ernannte er seinen Schwager Hubert Ermter. Als Hauptmann des Jägerkorps ging zu dieser Zeit Willi Mertens dem Jägerkorps voran. Als Willi Mertens heiratete und nach Kapellen zog, war der Posten nicht besetzt und man wählte Willi Koenen zum Hauptmann. Der Jägerzug ‚Komm nie nach Haus‘ wurde somit Jägerhauptmannszug. Zu dieser Zeit 1938 gründete sich auch der Jägerzug ‚Weidmanns Heil‘ unter der Führung von Christian Engels.

Der zweite Weltkrieg brachte viel Elend über das Dorf Weckhoven.

Es kehrten viele Männer nicht aus dem Krieg heim. Auch Major Peter Metz fiel dem Krieg zum Opfer. Viele von uns erlebten auch die Nachkriegszeit; Hunger und Not waren ständige Begleiter der Familien. Aber schon bald regte sich das Vereinsleben wieder im zwischen Erft und Gillbach gelegenen Dorf Weckhoven. Die ersten Vereine, der BV Weckhoven, das Tambourkorps und der Taubenverein ‚Fröhliche Ankunft‘ waren wieder belebt worden. Der Schützenverein wollte auch wieder feiern. Doch für viele Menschen ist Gleichschritt und Paradeschritt zu dieser Zeit noch nicht denkbar.

Im Jahre 1948, in der Gaststätte von Schang Raspels beim Frühschoppen hieß es plötzlich: Wir wollen doch wieder Schützenfest feiern !

Am 11. Mai 1949 war es dann soweit. Die Vorbereitungen zum Feiern des ersten Nachkriegs-Schützenfestes waren abgeschlossen. Nun bat Schützen-Präsident Johann Leusch das Neusser Ordnungsamt um die Genehmigung, das Schützenfest feiern zu dürfen. Johann Leusch mußte mit seinem Vermögen haften, dann wurde die Genehmigung erteilt. Männer wie der Vorkriegs-Jägermajor Hubert Ermter und viele andere hatten den Mut, das Weckhovener Schützenfest wieder aufzubauen. Es war nun aber sehr schwierig, die Vorkriegsschützenzüge der einzelnen Korps wieder ins Leben zu rufen.

Bei einigen Schützenzügen waren fast alle Mitglieder dem Krieg zum Opfer gefallen. Hier setzte sich allen voran Hubert Ermter mit großem Elan für den Neuaufbau der Jägerzüge und des Jägerkorps ein. Von den Zügen vor dem Krieg formierten sich nur die Jägerzüge ‚Komm nie nach Haus‘, ‚Weidmanns Heil‘ und ‚Blüh Auf‘.

Unter der väterlichen Führung von Hubert Ermter wurden neue Jägerzüge ins Leben gerufen. So entstanden die Jägerzüge ‚Fridericus Rex‘, ‚Erfttreu‘, ‚Waldhorn‘, ‚Edelweiß‘ und ‚Treu Zur Kyburg‘, um nur einige zu nennen. Sie bildeten nun in den ersten Jahren das größte Weckhovener Korps im Schützenverein. Die konstituierende Versammlung für das Jägerkorps fand im Dezember 1948 im Saale von Wilhelm Engels statt. Die Jäger wählten einstimmig Hubert Ermter zu ihrem Major. Er bestimmte Heinrich Metz zu seinem Adjutanten. Hubert Ermter übernahm auch den Posten des ersten Vorsitzenden und Hans Deuss wurde als Kassierer gewählt. Geschäftsführer wurde Georg Tillmann und Hauptmann der Jäger wurde, wie schon in der Vorkriegszeit, Willi Koenen.

Sein Jägerzug ‚Komm nie nach Haus‘ von 1927 wurde auch wieder Jägerhauptmannszug.

Das erste Schützenfest nach dem Kriege wurde 1949 gefeiert. Nach Anordnung der Besatzer durfte nur im Sonntagsrock und weißer Hose gefeiert werden. Der zweite Weltkrieg zeigte immer noch seine Auswirkungen, es gab nach wie vor noch Not im Dorf. Die Schützen mußten sich verpflichten, die Musiker zu beköstigen. So wurden die Musiker auf die Schützenfamilien verteilt. Mancher Musiker von der ‚Stadt‘ war froh, auf dem ‚Lande‘ ‚bej denne Bure‘ etwas zwischen die Rippen zu bekommen. Von den Besatzungsvorschriften war auch das erste Königsschießen des Schützenregiments betroffen. Auf der Sandstraße in Richtung Kyburg wurde ein provisorischer Schießstand errichtet. Die Anordnung hieß: Es darf nur mit der Armbrust geschossen werden. Herr Neidhöfer aus Neuss leitete das Königsschießen. Erster Nachkriegskönig wurde Theo Angst, Mitglied des Jägerzugs ‚Blüh Auf‘. Hierüber herrschte große Freude im Jägerkorps.

Es ist kaum noch bekannt, daß auch in Weckhoven zu Schützenfest Groß-Fackeln gebaut wurden. Vor dem 2. Weltkrieg führten die Weckhovener Schützen Groß-Fackeln am Samstagabend mit. Nach dem Kriege setzte der Jägerzug „Weidmanns Heil“ diese Tradition fort. Man baute in den Jahren 1950 und 1951 jeweils eine Groß-Fackel. Diese Fackeln beschäftigten sich mit der Person unseres damaligen General Obersten Kaspar Brings. Hier brachte vor allem Hans Tillmann seine Erfahrung als Fackelbauer und Bastler ein. Unter großen Beifall der vielen Zuschauer zog in dieser Zeit ein ansehnlicher Fackelzug durch das Dorf Weckhoven. Doch leider fand eine Nachahmung zum Bau von Groß-Fackeln keine Resonanz. Hier verpasste vor allem der damalige Schützenvorstand, der den Fackelbau unbewusst nicht förderte, eine Gelegenheit, dem Schützenfest am Samstagabend durch die Präsentation von Groß-Fackeln eine besondere Note zu geben.

Das Jägerkorps setzte hier Akzente, die für die heutige Zeit von unermäßlichem Werte gewesen wären. Leider vorbei, schade.

Im Jahre 1951 überraschte das Jägerkorps alle Schützen, als es dem Schützenregiment den ersten Nachkriegs-Fahnenschwenker in Person von Heinrich Brand bescherte. Hier wurde der Grundstock für eine Fahnenschwenkertradition gelegt, die bis heute andauert. Fahnenschwenker wie Willi Dicken, der die Stadtmeisterschaften 1965, 1966 und 1967 erringen konnte und Hans Linkamp, der die Niederrhein-Meisterschaft in Duisburg gewann, setzten Akzente für den Aufbau einer Fahnen-Schwenker-Generation im Schützenverein, die tief mit dem Jägerkorps verwurzelt ist. Das Schützenregiment und die Korps wurden in den folgenden Jahren immer stärker. Neue Züge gründeten sich. Die Sehnsucht nach Vergnügen war nach Jahren der Entbehrung groß und so wurde das Schützenfest zu dem herausragenden Ereignis im Dorfleben von Weckhoven. Im Jahre 1951 wurde das erste Jägerfest gefeiert und 10 Jahre später der erste Jägerkönig in Person von Jürgen Bliss ermittelt. Nun ging das Jägerfest in die Jägerkorps-Krönung über. Ein alter Vorkriegs-Brauch im Schützenwesen von Weckhoven war es, daß Jägerzüge nach 25 Jahren in das Grenadierkorps wechselten. Der letzte Jägerzug, der diesen Wechsel praktizierte, war der Jägerzug ‚Blüh Auf‘ unter Hauptmann Christian Phillipps. Danach wurde nicht mehr gewechselt und die Züge blieben dem Jägerkorps treu. Bis zum heutigen Tage war es das Jägerkorps, das die meisten Schützenkönige im Regiment stellte. Unter der Regie von Major Hubert Ermter fuhr das Jägerkorps von Anfang an einen sicheren Kurs. Das Jägerkorps war der Eckpfeiler im Schützenregiment.

Personelle Änderungen vollzogen sich als Heinrich Metz nach Neuss zog und als Adjutant zurücktrat. An der Seite von Hubert Ermter marschierte nun Willi von Berg als Adjutant. Es waren stets Männer an der Seite von Hubert Ermter, die sich für die Gemeinschaft mit großem Engagement einsetzten. Aber ohne diese Personen zu nennen, die aus dem Jägerkorps stammten und im Schützenvorstand an vorderster Front die Geschicke des Vereins leiteten, wäre eine Chronik des Jägerkorps Weckhoven unvollständig. Schon im Jahre 1953 holte man Hans Tillmann vom Jägerzug ‚Fridericus Rex‘ in den Vorstand. Er bekleidete die Posten des Edelknabenführers, des 2. Kassenwarts und des 1. Kassenwarts bis zum Jahre 1978.

Auch Ernst Schroiff von ‚Fridericus Rex‘ setzte Akzente im Schützenvorstand.

Von 1962 bis 1988 war er Geschäftsführer des Schützenregiments. Beide Schützen wurden für ihre Verdienste um das Schützenwesen zu Ehrenmitglieder ernannt und in den Ehrenrat berufen. Ebenso sind die Leistungen von Hubert Ermter zu würdigen. Sein Einsatz bis zum seinem Tod im Jahre 1973 ist nicht hoch genug zu bewerten.

Die Zeit schritt voran. Das Schützenwesen in Weckhoven hatte einen hohen Stellenwert. Als man nun im Jahre 1963 das hundertjährige Regiments-Jubiläum feierte war es erneut ein Jäger, der die hohe Würde des Jubel-Königs errang. Unter großem Jubel der Schützen trugen die Kameraden von ‚Fridericus Rex‘ den Jägermajor Hubert Ermter in den Saal von Wilhelm Engels. Hier proklamierte Schützenpräsident Johann Pullen Hubert Ermter zum Schützenkönig ‚Hubert I.‘. Er war ein strahlender Jubiläums-König.

Hier muß man auch unbedingt seine Gattin Karoline –‚Linchen‘ genannt- erwähnen. Sie war die Frau an seiner Seite, die das Schützenwesen mit trug. Uns jungen Schützen war sie eine Mutter. Mit allen Belangen konnten wir zu ihr kommen, Rat und Tat wurden immer gegeben. Auch verkörperte sie eine strahlende Königin an der Seite von Hubert I. Es war ein glanzvolles Jubel-Fest, das stark vom Jägerkorps mit geprägt wurde. In den Jahren der Regentschaft von Hubert Ermter 1963 / 64 führten Heinrich Dresen und Willi von Berg das Jägerkorps an. Heinrich Dresen war lange Jahre Flügelleutnant des Jägerhauptmannzuges ‚Fridericus Rex‘ und aus dieser Erfahrung heraus führte er das Korps bestens. Aber auch Willi von Berg war ein erfahrener Schütze. Als ehemaliger Zugführer von ‚Fridericus Rex‘ und als ehemaliger Jägeradjutant konnte auch er seine ganze Erfahrung als Major zum Wohle des Jägerkorps einbringen. Ihnen zur Seite stand als Adjutant Heinrich Greven. Im Jahre 1971 errang Heinrich Dresen auch die Schützenkönigswürde.

Für die Schützen waren die Jahre nach dem Jubiläum leider sehr traurig. Wir mußten Regimentsadjutant Heinrich Schlüter, Generaloberst Kaspar Brings und Schützenpräsident Johann Pullen zu Grabe tragen.

Neue Gesichter prägten das Schützenbild. Zum Oberst wählte man Christian Phillipps, Schützenpräsident wurde Peter Hüren, der sein Amt im Jahre 1967 zur Verfügung stellte. Nun begann die Ära von Hubert Ermter. Für die Schützen gab es nur einen Mann, der zum Schützenpräsidenten gewählt werden konnte: den Jägermajor Hubert Ermter. Einstimmig wurde er am 16. Sept. 1967 zum Präsidenten des Vereins gewählt. Er war der Schützenpräsident aller Schützen, väterlich, verständnisvoll und immer für die Gemeinschaft da. 1973 mußten die Schützen ihn zu Grabe tragen und eine großer Abschnitt im Schützenwesen ging damit zu Ende.

Das Jahr 1967 bescherte dem Jägerkorps einen neuen Jägermajor.

Heinrich Greven übernahm das Jägerkorps bis ins Jahr 1972.

Für das Jägerkorps schlug 1973 eine neue Stunde. Paul Engels betrat die Jägerbühne. Als erster Major im Regiment ritt er mit seinem Adjutanten Karl-Heinz Phillipps hoch zu Roß über den Lindenplatz. Als weitere Adjutanten dienten ihm Willi von Berg und unser heutiger Oberst Engelbert Breuer sowie Norbert Bongartz.

Im Jahre 1978 wurde das 100-jährige Korpsjubiläum gefeiert. Unter der Führung von Paul Engels und einem einsatzfreudigen Festausschusses erlebten viele Besucher aus nah und fern ein glanzvolles Fest. Befreundete Abordnungen boten ein prächtiges Bild bei der Parade und beim Umzug durch den Stadtteil Weckhoven. Es war eine werbewirksame Veranstaltung für das Weckhovener Schützenwesen.

Die Zeit schritt voran. Neue Züge gründeten sich doch auch so mancher Zug löste sich durch vielfältige Ereignisse auf. Für die Schützen im Allgemeinen brach eine schwere Zeit an, die geprägt war und ist von einer vielfältigen Freizeitgestaltung für Jung und Alt und von einem großen Medienangebot. Der Mensch wurde verwöhnt. So mußte auch das Jägerkorps um jeden Schützen kämpfen. Paul Engels trat 1994 zurück. Nun wählten die Jäger Dietmar Markus vom Jägerzug ‚Paul und Jupp‘ zu ihrem Major. Er übernahm für die Dauer von sieben Jahren den erfahrenen Adjutanten Norbert Bongartz bevor dieser nach Neuss zog und sein Amt quittierte. Sein Nachfolger wurde Dieter Dicken vom Jägerzug ‚Wilddieb‘. Erster Vorsitzender wurde 1994 Karl-Heinz Samel. Seit 2001 steht dem Jägerkorps Dieter Quiatkowski als Vorsitzender vor. Eine nicht leichte Zeit brach nun für den Vorstand des Jägerkorps an. Führungskraft war gefragt.

Die Korpsspitze war gehalten, mit attraktiven Veranstaltungen das Schützenleben im Jägerkorps zu aktivieren. In vielfältiger Weise meisterte die Führung diese Aufgabe. Mit Jäger- und Königsschiessen, Krönungsabend und dem großen Dorfabend setzte man Akzente. Hier muß man dem Vorstand des Jägerkorps bescheinigen, daß er besonders mit seinem Dorfabend den Menschen ein lebendiges Korpsleben präsentiert. Dieser Abend, mit seinem phantastischen nimmermüden Präsidenten Günter Pesch und dem damaligen Organisator Ludwig Markus ist eins der herausragenden gesellschaftlichen Ereignisse im Neusser Raum. Heute hält Manfred Jansen die Organisation des Dorfabends in seinen Händen und leistet hier Großes. Aber auch den Mitstreitern gehört Dank und Anerkennung für diese Leistung.

Wenn nun das Jubeljahr des Weckhovener Jägerkorps begonnen hat, möchte ich den Männern, die mit großem Einsatz Vorbereitungen und Verantwortung für das Jubelfest tragen, viel Glück für diese Aufgabe wünschen. Danke sagen möchte ich auch im Namen aller, die dem Schützenwesen mit Freude nahe stehen.

Persönlich sage ich Ihnen auch meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum. Als langjähriges Mitglied im Jägerkorps wünsche ich dem Major Dietmar Markus und dem gesamten Jägervorstand, daß sie das Jägerkorps in eine neue glückliche Ära führen und viele neue Züge sich dem Jägerkorps anschließen mögen.

Zum Schluß möchte ich Euch die Worte in Eure Festzeitschrift schreiben, die einst Schützenpräsident Johann Pullen uns zum 100jährigen Schützenjubiläum schrieb:

Gestützt auf eine 125-jährige Tradition, die mit der Heimatgeschichte stark verbunden ist, hat das Schützenwesen auch heute noch seinen tiefen Sinn. Doch nur die Bewährung in der Gegenwart gibt uns Schützen das Recht, die Hoffnung zu haben, auch die Zukunft zu meisten.


Unser Heimatort wird Männer brauchen, die sich tatkräftig einsetzen für das bisher gepflegte Brauchtum, für Wahrheit und Gerechtigkeit.

Hoffentlich wachsen viele solcher Männer im Jägerkorps und im Schützenverein heran.


Quelle: http://www.jaegerkorps-weckhoven.de/4.html

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